Schlechter Gewinner

 

Hillary Clinton war eine gute Verliererin – sie gratulierte Trump, räumte die Niederlage ein, dankte ihren Helfern nach der ersten Schrecksekunde (einer ganzen Nacht), schwieg zur Forderung Stimmen nachzuzählen. Schlecht Verlieren sieht anders aus – da fallen Spielsteine bei Mensch ärgere Dich nicht um, fliegt ein König beim Schach durch den Raum. Dass man schlecht gewinnen kann, beweist Donald Trump, indem er die Nachprüfung des Wahlergebnisses in Wisconsin aberwitzig nennt. Vor dem 9. November witterte er überall Wahlbetrug, hernach hat „das Volk gesprochen“ (das Amt färbt jetzt schon ab). Armes Volk, wozu muss es nicht herhalten. Armer Trump. Er erinnert mich an einen Mitschüler, der in der Pause auf dem Schulhof regelmäßig Streit suchte, um zu zeigen, dass er der Stärkste war, und bitter weinte, wenn er unterlag. Klar wären wir schlechte Verlierer, wünschten wir, Donald möge der perfekte Gewinner sein und Hillary doch noch unterliegen.