Vierzig

Eine junge Frau aus Bayern berichtet heute in der FAZ von der Quarantäne in Germersheim, in der sie mit ihrem kleinen Sohn ausharren muss. Gerade erst war sie mit ihrem Mann vor den australischen Buschfeuern in dessen Heimat Wuhan geflohen, nun brachte man sie und das Kind vor dem Corona-Virus in Sicherheit. Sie berichtet von großartigen Helfern und undurchschaubaren Regeln, vom eingesperrt Sein und dem quälenden Bewusstsein, dass ein einziger Krankheitsfall unter den 120 Kasernierten den Aufenthalt um weitere zwei Wochen in die Länge ziehen würde. Sie beklagt sich nicht und sagt doch: „Ich muss alles geben, damit wir beide bei Verstand bleiben“. Die Behörden dürfen viel im Kampf gegen eine Seuche, was sonst Freiheitsberaubung wäre, scheint plötzlich fraglos richtig. Wie viel braucht es, bis sich jemand dieser Fürsorge entzieht, bis der oder die erste aufsteht um zu gehen?