Gift

Eine Einladung als frischer Bekannter zum Abendessen unter alten Freunden. Das Gespräch kommt auf Joachim Kaiser. Gleich entlädt sich der Frust über die Feier des Verstorbenen – zu hymnisch die Nachrufe, zu eitel die Trauer Prominenter, zu nihil nisi bene. Ein Furor, den ich sonst von mir selber kenne, das Gift der Eifersucht. Ich berichte von einer Tontechnikerin aus dem Radio, die über hundert Produktionen mit Kaiser gemacht hatte und mir traurig seinen Sanftmut, seine Leidenschaft beschwor. Ich trumpfe auf, mache mich zum Spielverderber.