Es mag Ausdruck von Souveränität sein, jemanden begnadigen zu können, der eigentlich Strafe verdient. Die Gnade, ob göttliches, ob königliches Recht, wirkt heute eher peinlich. Donald Trump deutet twitternd an, Leute, die für seine Agenda belangt werden sollen, vor dem Recht schützen zu wollen – und sei es sich selbst. Mich würde der Gedanke, mich selber zu begnadigen, beleidigen. Sollen sie kommen und mich holen, meinen großen Bruder ruf ich nicht. Wer nach der Macht der Gnade greift, hätte sie vielleicht verdient, gebrauchte er sie nicht. Ihr Elend heute ist, dass sie von der Ohnmacht so gar nichts mehr weiß.