Manipolitisch

Manchmal tritt einem jemand, den man kaum kennt, mit mehr Gefühl entgegen als dem Anlass angemessen wäre. Man zuckt vielleicht zurück, doch will es einen nähren. Ist die Manipulation durchschaut, denkt man vielleicht, besser der andere hätte gelogen, über der Lüge liegt noch der Schatten einer Achtung. Die Manipulation macht uns zum schieren Objekt. Während der Lügner unsere Liebe zur Wahrheit spiegelt, indem er sie uns vorenthält, zielt der Manipulator auf unsere Träume, unsere Rührung, unser Ego, nicht auf uns. So sollte uns auch die Politik der Gefühligkeit suspekt sein, die gerade in Mode ist, die Tränen, die uns rühren, der Hass und die Wut, die uns aufstacheln, die privaten Geschichten, die uns bewegen sollen, im Versuch von der Macht abzulenken, um die es doch geht. Sie meinen nicht uns, nur unsere Stimme, ihren Profit, und wenden sich ab, sobald sie haben, was sie wollen, oder sehen, dass sie es nicht kriegen werden.