ins Leere

Die Frankfurter Sonntagszeitung berichtet, wie die unter Quarantäne gestellten Menschen in China einander Mut zusprechen. Im streng abgeriegelten Wuhan, hoch in den Hochhäusern, die ihr Gefängnis sind – sie singen. Sie öffnen die Fenster der Wohnungen, die sie nicht verlassen dürfen, drunten leere Straßen, verrammelte Läden, Militär. „Steht auf! Alle, die keine Skla­ven mehr sein möchten! Lasst uns aus unserem Fleisch und Blut die neuen Mauern bauen. In größter Bedrängnis ist Chinas Volk. Der Un­ter­drück­ten letz­ter Schrei er­tönt: Steht auf!“ Zeilen der Nationalhymne, nicht erhebend im Sinne der Partei, sondern wild verzweifelt und trotzig wider diese „neuartige“ Zeit, ein Schrei hinaus ins Leere.