tschuldigung

Selten wirkt eine politische Geste so ambivalent wie Merkels Ohnmachtsdemonstration nach dem Debakel zur pandemischen „Osterruhe“. Sie wirft sich in den Staub, um ihren Führungsanspruch zu behaupten, gibt sich ohnmächtig zur Behauptung der Macht. Diese Bitte um Verzeihung – herrisch, entwaffnend, angebracht, falsch, alles auf einmal. Auf einmal wirkt das politische Chaos (oh Unordnung!) fein dialektisch, die Kommentare oszillieren zwischen tiefer Verachtung und echter Bewunderung. Später im Interview wird das Offensichtliche offensichtlich. Ein Fehler ist passiert, ein Zeichen von Schwäche, das zur Demonstration der Stärke eingestanden werden kann. Wer Verantwortung trägt, trägt Verantwortung – nur wer weiß, wohin.