fremdgerecht

Die Intellektuellen und der Krieg – was am offenen Brief der friedlichen 28 in der EMMA so sehr irritiert, ist der Move, mit dem hier aus der Sorge um uns alle Kälte wird. Der Krieg verstört uns, ja, und nichts ist mehr gewiss als unsere Ohnmacht. Während andere einen schrägen Kampfgeist entwickeln, demonstrieren sie unverbrüchliche Liebe zum Frieden, als wären sie damit allein. Was trennt die 28 vom Bäcker, von der Anwältin, vom Taxler und Profi welcher Profession auch immer? Sie sind geübt ihre Wunden zu zeigen. Woher die Chuzpe „wir“ zu sagen und andere sich selbst zu überlassen? Sie pochen auf unser aller Angst. Sie verteilen Zuständigkeiten. Sie wägen das Maß legitimen Widerstands. Sie ziehen Grenzen und verlangen ein Ende – von der Ukraine. Der Selbstgerechte setzt nicht nur sich selbst ins Unrecht.