machthaberer

Der Kanzler hält fest an einer Macht, die ihm entglitten ist, trotzig wie ein Kind am Spielzeug des Geschwisters, nein, geb ich nicht mehr her. Nö. Eine Kinderei, jene Daseinsform Erwachsener, die allen Kindern Unrecht tut, wie der Fraktionschef einer großen alten Partei gerade meinte. Zu Recht. Olaf Scholz‘ Behauptung einer verlorenen Würde zeugt weniger von Chuzpe denn von jener um sich greifenden, schrecklichen Form des Gleichmuts, dem alles im Leben eins wird (schrecklich für uns andere). Es ist etwas ganz anderes Macht zu haben als Macht zu haben. Im ersten Fall greift jemand danach um etwas mit ihr anzustellen, und sei es das Ärgste; im zweiten um sie schlicht zu haben, mehr nicht, wie es 2024 hierzulande gefühlt 91,7 Prozent der Mächtigen halten. Bräsig auf dem Thron sitzen, herrlich vor sich hin dösen. Im Besitz einer Kraft, die über alle gerade so mächtig beschworene Verantwortung erhaben ist. Ich habe die Macht, ich muss gar nichts, ihr Zwerge.