Im Paradies

Im Hotel Potonggang in Pjöngjang gibt es eine Buchhandlung, die ausschließlich die Schriften von Kim Il-sung und Kim Jong-il führt. Ich lese das auf der wunderbaren Seite Drei der Süddeutschen Zeitung über Jörn Andersen, den Trainer der nordkoreanischen Nationalmannschaft, der in dem Hotel wie ein Gefangener lebt, bewacht von Agenten, versorgt mit deutschem Weißbier. Ich denke natürlich gleich an meine Besuche in Berlin, Hauptstadt der DDR, in den 1970er Jahren, und Büchereien mit öden Regalen (ich kaufte Marx’ Kapital, auf so mattes Papier gesetzt, dass es bald zerfiel). Bei aller Liebe – eine Macht, die so einsam macht, wünschte ich meinen Büchern nicht. Noch ein Grund kein Diktator zu werden.