„Disruptiv“ – Joschka Fischer etwa hat das Wort gerade wieder gebraucht (in der SZ, einer Außenansicht über worst case Trump). Disruptiv scheint ein Wort der Stunde zu sein, das Adjektiv passt wie die Faust aufs Auge. Disruptiv ist das Leben überhaupt – fällt es doch eher auseinander als sich zu fügen. Nun geht es um Ordnung, Staatsordnung, den Zauber von Rechtsstaat und Demokratie. Disruptiv waren die Krisen, disruptiv wirken die neuen Populismen, disruptiv zerlegen Startups alte Firmenimperien, disruptiv die Troll-ige Politik des großen Wladimir, disruptiv flüstert Steve Bannon seinem Präsidenten ein. So viel böse Energien, die alles erodieren, noch was in Stein gemeißelt schien. „Disruptiv“ kommt aus dem Fundus der Macht, die beleidigt wahrnimmt, dass die Energie, das Revolutionäre, ja die Zukunft anderen gehört ( – und das ist ausnahmsweise einmal kein Vergnügen).